Kinder, denen von Gott erzählt wird, entwickeln daraus ganz eigene Vorstellungen. Und diese sehen sehr unterschiedlich aus, je nachdem, ob die Welt als geordneter und behütete Ort erlebt wird oder als Stätte der Angst und Gefährdung. Ein lebendiger Glaube – so reflektiert er später auch einmal sein wird – ist wohl von diesen Bildern aus der Kindheit nicht zu trennen (und wird so vor Starrheit und doktrinärer Rechthaberei geschützt), gerade dann, wenn sich das Grundgefühl von damals so unbekümmert äußert: „Julian glaubte an den Gott seiner Kindheit, der die Eisblumen an den Gangfenstern des Schlosses Schönbrunn zu verantworten hatte, und den gehauchten Atem, der die Eisblumen zum Schmelzen brachte“ (Andre Heller, Das Buch vom Süden).
Der Gott der Kindheit
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