Das „Reich Gottes“ und das Leid

Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes schafft das Leid nicht aus der Welt. Im Gegenteil: Wer die „Zukunft Gottes“ schon jetzt als präsent und wirksam wahrnimmt, wird um so sensibler registrieren, was sich der Vollendung dieser Zukunft entgegenstellt. Wenn Paulus schreibt: „Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet“ (2 Kor 4, 8f) so beschreibt er dies zwar aus der Verbundenheit des Glaubenden mit Tod und Auferweckung Christi, er trifft damit aber auch die Paradoxie der Botschaft von der Gottesherrschaft. Im Letzten hat Gott gesiegt. Zu bestehen sind noch die „Rückzugsgefechte“ von Leid, Bosheit, Krankheit und Tod, die deswegen nichts an Härte und Grausamkeit verlieren. Das letzte Wort aber haben sie nicht.