Aus aktuellem Anlass: „Wo der Bischof ist, ist die Kirche. Und Christus ist da, wo die Kirche ist“

(Ignatius von Antiochien, um 117 n.Chr.)

In der Auseinandersetzung mit widerstreitenden Lehrmeinungen will Ignatius Fakten schaffen und setzt fest: Der rechtmäßig eingesetzte Bischof ist der Garant für die wahre Kirche und damit Garant für die Anwesenheit Christi in dieser Kirche. – Dass es so einfach nicht ist, zeigen nicht zuletzt die aktuellen Gutachten über den von der katholischen Kirche jahrzehntelang geduldeten und vertuschten Missbrauch von Kindern und Jugendlichen.Im Lauf der Kirchengeschichte hat sich das Prinzip, dass die „äußere Form“ wichtiger ist als das „ursprünglich Gemeinte“ immer stärker ausgeweitet – und kirchenpolitisch bewährt. Und eine Institution, die „die Sache mit Gott“ für alle anderen regelt, über Gnade und Ungnade entscheidet und Gehorsam gegenüber den eigenen Vorgaben zum Maßstab der Nähe und Ferne zu Gott erklärt, muss über jeden Zweifel erhaben sein und darf nicht in Frage gestellt werden.„Sünder“ in den eigenen Reihen sind entweder „vom Teufel verführt“, um der Kirche zu schaden, oder „verirrte Seelen“, denen man geduldig nachgehen muss, oder durch psychische Defekte vorübergehend nicht steuerungsfähig … die Tat muss verborgen werden, der Sünder tut Buße, geht ins sich und kehrt geläutert an seine Arbeit zurück, wenn es sein muss nicht nur sieben Mal, sondern sieben Mal siebzig Mal …. Es ist erschreckend, wie falsch alles werden kann, wenn man die Augen davor verschließt, was Jesus ursprünglich gemeint hat.